Lützerath – die Entscheidung der Grünen gegen Lützerath hat Proteste von Umweltschützer/innen hervorgerufen. Die Partei akzeptierte eine Vereinbarung mit RWE, die vom BUND NRW als „Hinterzimmerdeal“ bezeichnet wird.
Einstimmig beschlossen: Appell des BUND NRW an die Grünen-Spitze
Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) appelliert an die Regierungen in Bund und Land, auf die Umsetzung der mit RWE getroffene Vereinbarung zum Kohleausstieg 2030 im Rheinischen Revier zu verzichten. Auf der Jahreshauptversammlung am 23.10.22 verabschiedeten die rund 100 Abgeordneten einstimmig einen entsprechenden Antrag.
Grüne handeln nach BUND-Auffassung klimafeindlich
Sie appellieren an Mona Neubaur (Vorsitzende der NRW-Grünen) und Robert Habeck (Grüner Vizekanzler, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz) stattdessen die Kohleförderung im Braunkohlentagebau Garzweiler auf ein mit den Klimaschutzzielen zu vereinbarendes Maß zu reduzieren. Gleichzeitig kündigte der BUND weiteren friedlichen Widerstand an.
Lützerath – BUND-Kreisgruppe Gütersloh protestiert vor Grünen-Büro
Dieser Widerstand wird auch im Kreis Gütersloh umgesetzt. Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Gütersloh protestierten am 25.10.22 vor dem Büro der Grünen gegen den „Hinterzimmerdeal“ mit RWE. Sprecher der BI Energiewende Kurt Gramlich: „Die rote Linie des Pariser Abkommens verläuft vor Lützerath, statt 280 Millionen Tonnen CO2 sind maximal 47 Millionen Tonnen im klima- schutzkonformen Restbudget.“ Deshalb müsse eine Räumung von Lützerath ausgeschlossen werden. Auch BUND-Kollege Bernd Schüre sieht die Umweltfolgen des Abkommens als äußerst bedenklich an. „Die Braunkohle muss in der Erde bleiben! Aus Gründen des Klimaschutzes und auch, um die ökologischen Strukturen im Sinne des Biotopverbundes für die Zukunft zu sichern.“
Zerstörung von Kulturlandschaft und Lebensraum für Wirtschaftsinteressen
Markus Lakämper, Sprecher der BUND-Ortsgruppe Gütersloh, setzt einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt, indem er fordert: „Die Zerstörung von Heimat und Kulturlandschaft für Braunkohle muss aufhören.“ Als besonders bedenklich schätzt er die Verschmutzung der Atmosphäre über Grenzen hinweg ein. „Daraus folgt die schon gemessene massive Erderhitzung und gleichzeitig die Vertreibung von Millionen Menschen aus ihrer Heimat.“
Die BUND-Mitglieder sind im Austausch mit den Grünen und hoffen auf einen Sinneswandel der „Umweltpartei“.