Wissenschaft

Wissenschaft – sie kann zur Lösung der ortsübergreifenden Wasserknappheit beitragen. Unseren Auftakt bildet die Mitwirkung an einem Forschungsprojekt zum Thema „Wasserknappheit im Altkreis Halle“. Der Verein für eine lebenswerte Zukunft e. V. hat dieses Vorhaben in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück ins Leben gerufen. An diesem Vorhaben sind Personen und Umweltgruppierungen aus Versmold und Umgebung, Halle und dem Kreis Gütersloh beteiligt.

Das Problem der Wasserknappheit betrifft alle Orte im Altkreis Halle

Die Wasserknappheit ist ein Problem, das ortsübergreifend gelöst werden muss. Verschiedenste Interessen prallen dabei aufeinander. Und genau da setzt die bekannte Umweltwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl von der Universität Osnabrück an. Sie skizziert das Vorhaben, das von Studentin Lisa Deutschmann in Form einer Masterarbeit umgesetzt wird. „Bei Konflikten um knappe Ressourcen sieht von den Beteiligten jeder nur sein Anliegen.“ Es fehle ein systemischer „Blick von oben“, der die Positionen aller zeige. „Genau daraus lassen sich neue und oft überraschende Lösungen ableiten.“

Bei Wasserknappheit ist ein neutraler Blick der Wissenschaft nötig

Sie fügt hinzu, Risiken aufgrund des Klimawandels würden beim Umgang mit Wasserknappheit unzureichend berücksichtigt. Als positives Beispiel verweist sie auf das „Zukunftskonzept Wasserversorgung“ des Landkreises Osnabrück, das unter Einbindung verschiedener Interessensgruppen entwickelt wurde.

Wasser-Interessenlage im Altkreis Halle kompliziert

Ähnlich sieht es nach Auskunft von Vereinsunterstützer Stefan Wöstmann bei der Wasserknappheit im Altkreis Halle aus. „Steinhagen beliefert Borgholzhausen über Halle mit Wasser. Auch in anderen Orten ist das Wasser so knapp, dass zugekauft werden muss.“ VELZ-Vorsitzende Elke Beckerwerth ergänzt: „Das in Casum geplante Altkreis-Notwasserwerk zeigt, das wir die Versorgung übergreifend lösen müssen.“ Vereinsmitglied Hildegard Höcker verweist auf die Flächenversiegelung durch immer neue Bauvorhaben auf der grünen Wiese. „Auch das führt zu Wasserknappheit und ist leider in allen Orten so.“

Beim Forschungsprojekt sollen alle Gruppierungen zu Wort kommen

Studentin Deutschmann betont, sie wolle in ihrer Abschlussarbeit neutral die unterschiedlichen Akteure und deren Sichtweise erfassen. „Der Chef eines Wasserwerks hat eine andere Meinung zum Grundwasser als jemand, der sich für Klimaschutz einsetzt. Und wieder anders sehen es Führungskräfte in Firmen, Behörden, Verwaltungsmitarbeitende und Personen, die zu Hause ausgiebig ihren Rasen bewässern möchten.“ Nach Darstellung der gesamten Interessenlage gehe es darum, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und Vorschläge für neue Wege zu entwickeln.

„Ich werde in nächster Zeit mit Unternehmen, Verwaltungen und anderen Trägern in allen vier Orten Kontakt aufnehmen und um Interviews bitten. Damit ich wirklich alle Positionen erfassen kann, hoffe ich, dass die Angesprochenen mitmachen.“ Die Aufgabe von Bürger mit Wirkung besteht darin, der Studentin Akteure und Ansprechpartner in Steinhagen zu nennen – und bei Bedarf selbst jemand für ein Interview zur Verfügung zu stellen.

Bild: Der Startschuss für das Wasser-Wissenschaftsprojekt fiel Ende August in Versmold auf dem Hof Höcker. Von links Elke Beckerwerth, Julika Reimann, Hartmut Lüker, Hermann Künsemöller, Hildegard Höcker, Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl, Ulrich Höcker, Raimund Theda, Lisa Deutschmann, Ingo Haßheider, Stefan Wöstmann und Dr. Birgit Lutzer.

Wissenschaft zur Wasserfrage

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