Raserei

Raserei – Anwohner und Nachbarn der Hofanlage Delbrügge sind davon mehr als genervt. Kinder und Senioren können dort nur mit Begleitung zu Fuß gehen. Der Kreis Gütersloh sah trotzdem zunächst keinen Handlungsbedarf.

Nur Sprünge ins Grüne helfen bei Raserei

Heiko Simon aus Steinhagen besucht regelmäßig seinen Vater in der Alten-WG am Ascheloher Weg. Gern gehen die beiden dann Spazieren, doch: „Es ist schon oft passiert, dass wir uns vor vorbeipreschenden Autos an die Böschung retten mussten“, erläutert der Sohn.

Beleuchtung unzureichend

Anwohnerin Sabine Knapp bestätigt: „Als Eltern lassen wir unsere Kinder nicht allein an die Straße. Die Beleuchtung ist unzureichend, gerade wenn sie in der Dämmerung zur Bushaltestelle gehen sollen.“ Tochter Laura berichtet von einem Vorfall: „Wir Kinder haben auf dem Hof Ball gespielt. Er ist auf die Straße gerollt. Ein Auto ist darübergefahren und hat nicht mal angehalten.“

Auch Pflegedienst „Lebensbaum“ bestätigt die gefährliche Situation

Nachbarin der Hofanlage ist Sybille Florschütz, Geschäftsführerin des mobilen Pflegedienstes „Lebensbaum“. Dieser betreut die Senioren-Wohngemeinschaft, zu der auch Demenzpatienten gehören. Florschütz: „Schwierig wird es, wenn Lkw den Ascheloher Weg passieren. Sie dürfen nicht durch Halle fahren und versuchen dann, über diese Strecke auszuweichen.“ Sie fügt hinzu, zu schnelles Fahren führe öfter dazu, dass Autos im Graben neben dem Ascheloher Weg landeten. „Mein Mann zieht sie dann mit dem Traktor heraus.“

Angehöriger suchte Unterstützung bei Bürger mit Wirkung

Heiko Simon wendete sich an Bürger mit Wirkung, um sich beim Anliegen aller Anwohner Unterstützung zu holen: Unterbinden der Raserei und möglichst eine Reduzierung der zugelassenen Geschwindigkeit von 60 km/h. In Abstimmung erfolgte zunächst eine Anfrage beim Kreis Gütersloh, was zu tun sei, um die zugelassene Geschwindigkeit im Umfeld der Hofanlage auf 30 km/h zu senken. Die Antwort war ernüchternd: Der Kreis sehe keinerlei Handlungsbedarf, da dort noch kein Unfall passiert sei.

Gemeinde Steinhagen und Kreispolizei Gütersloh wollen gegen die Raserei angehen

Parallel dazu kontaktierte Simon das Ordnungsamt der Gemeinde Steinhagen, um eine Geschwindigkeitsmessdisplay aufzustellen. Der stellvertretende Leiter war sofort bereit, sich um ein Display zu kümmern. Da es Grenzgebiet zu Halle sei, müssten die dortigen Kollegen einbezogen werden. Für noch mehr Nachdruck stellte unser Verein Anfang Januar bei der Kreispolizei Gütersloh einen Antrag auf Messungen. Auch dieser Antrag wurde positiv beschieden, so dass es Hoffnung auf Änderung der gefährlichen Situation gibt.

Raserei trotz Familien
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