Trockenheit herrscht im Wassergewinnungsgebiet Patthorst, obwohl es doch so unerschöpflich sein soll. An vielen Stellen sind Bachläufe komplett versandet. Auch anderswo in Steinhagen macht sich Staub breit. Wir sehen dringenden Handlungsbedarf. Bild von links Julia Schlinkert, Gerhard und Birgit Lutzer, Christoph König.
Entspannungsbotschaften aus den Gemeindewerken trotz massiver Dürreschäden
Zuletzt im Mai veröffentlichte Gemeindewerke-Chef Stefan Lütgemeier auf einer Veranstaltung beruhigende Meldungen über die Wassersituation in Steinhagen. Gleichzeitig hören wir, dass in der Nachbarschaft massive Wasserknappheit herrscht. Aus unserer Sicht muss das Problem ortsübergreifend angegangen werden. Deshalb beteiligen wir uns deshalb an einem Forschungsprojekt zur Wasserknappheit im Altkreis. Dies hat der Verein für eine lebenswerte Zukunft VELZ zusammen mit der bekannten Umweltwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia von der Universität Osnabrück ins Leben gerufen.
Auch direkt in Steinhagen bestehen Einwirkungsmöglichkeiten. Jede/r Bürger/in und alle Unternehmen können sparsamer mit der Ressource Wasser umgehen. Doch neben Privatleuten und Firmen sind unsere Lokalpolitiker/innen gefragt. In Steinhagen wird viel zu schnell für die Entfernung bepflanzter Bereiche zu Gunsten von Gebäude-, Straßen- und Parkplatzbau entschieden. Je mehr Bäume, Sträucher und andere Pflanzen gefallen , desto heißer und trockener wird es im Ort. Hier ist ein Umschwenken der politischen Mehrheit dringend erforderlich.
Die Trockenheit beginnt oben im Teutoburger Wald
Die Grundwasserneubildung am Südhang des Teutoburger Waldes findet überwiegend oberhalb der Wohnbereiche statt. Es hat schwerwiegende Auswirkungen, wenn dort Bäume vertrocknen, in großer Zahl gefällt und abgeräumt werden. Die Sonne brennt die Böden im Wald und in tieferliegenden Orten hart. Regen fließt direkt nach unten in Bäche ab. So kann das Niederschlagswasser kaum versickern und die Grundwasservorräte auffüllen. Das Belassen von Totholz im Wald und das Zulassen von Naturverjüngung sind wichtige Gegenmaßnahmen. So könnte der Wasserabfluss gebremst und versickern ermöglicht werden.
Wassermangel wird sehr spät an den Messstationen angezeigt
Das Wasser läuft mit einer mäßigen unterirdischen Geschwindigkeit in Richtung Patthorst. Wird Wassermangel an den Messstellen entdeckt, ist es möglicherweise zu spät. Hinzu kommt: Immer mehr Bauvorhaben auf vormaligen Grünflächen sorgen dafür, dass immer weniger Wasser versickern und den Grundwasserkörper auffüllen kann. Wir werben insbesondere bei unseren politischen Vertreter/innen, der Verwaltung, Firmen und Bürger/innen dafür, endlich im Sinne des Klimaschutzes zu handeln.